Hallo,
frei nach Loriot: "Moooooment!"
Es geht für einen Menschen nicht darum, alles schön zu finden und keine andere Einstellung zu etwas zu haben als andere, oder etwas schöner oder hässlicher zu finden, moralischer oder unmoralischer.
Mit Bewerten ist hier m.E. gemeint, Menschen oder Ereignisse nicht in ihrer göttlichen Wertigkeit herabzustufen. Auch wenn mir als Individuum etwas stinkt, hat es dennoch seine gleichberechtigte Position im Universum. Ich kann etwas anderes tun, was mir besser vorkommt - aber ich akzeptiere es in mir drin als göttlich.
Etwas anders zu sehen, also zu bewerten im sachlichen Sinne ist Teil des Menschseins und daher ebenfalls vollkommen göttlich und richtig. Auch die Emotionen, die uns dazu verleiten, andere herabzustufen, sind göttlich. Aus der Distanz werten wir sie also nicht ab, sondern akzeptieren, ja lieben auch diese.
Das ist ja der Grund, weshalb der Barfußdoc eindringlich rät, nicht zuviele Regeln aufzubauen: damit man selbst aber vor allem auch andere sie nicht ständig brechen und man abgenervt und frustriert auf diese dann vermeintlich unvollkommene Welt blickt. (Auch im Armenviertel oder Krankenhaus gibt es Liebe und Glück, Vergebung, Heilung ..., auch im Reichenviertel gibt es Glück, Harmonie aber auch Hass und Misgunst)
Jetzt käme unweigerlich die Frage nach Hitler, Stalin und einem Kinderschänder. Als Mensch mit geprägten Moralvorstellungen teile ich nicht deren Handlungsweisen und Denke - schön und gut. Als göttliches Wesen aber, während einer Meditation richte ich nicht, erkenne ich auch in diesen Menschen das Göttliche, auch wenn mir der Sinn oder die Ursache des Tuns vielleicht nicht offenbar wird.
Kurzum, es hilft, wenn man die Emotionen zurückfährt, wenn einem etwas oder jemand nicht zusagt. Ich handele entsprechend meinem besten Wissen und Gewissen, ohne den Herrgott spielen zu wollen - obwohl auch ich in gewisser Weise "der Herrgott" bin.
Auch das Pendant zu unseren Einstellungen entstammt aus uns heraus, ist Teil von uns, wie alles andere - also nehmen wir es an, formen es und lassen dann wieder los um weiter zu schreiten. Den positiven Emotionen, den positiven Bildern im Kopf folgend.
Geben wir, wie empfohlen, ganz natürlich unsere tiefe Liebe weiter, strahlen wir dies aus, dann ändert sich nach und nach - manchmal spontan - die ganze Welt um uns herum.
Allen hier noch ein wunderschönes Wochenende!
Liebe Grüße
Achim